GLOSSAR

KLEINES LEXIKON RUND UM DEN DRUCK

Eine Sammlung von Begriffserklärungen und Definitionen aus den Bereichen Druck, Papier, Weiterverarbeitung sowie visuelle Kommunikation und Produktionstechnik.

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A
Abfallend 

Typografische Gestaltung, bei der Bilder, Flächen oder auch Linien am Rand des Druckproduktes angeschnitten werden, d.h. es verbleibt nach dem Beschnitt kein weißer Rand. Durch den Wegfall des weißen Randes erscheint die Bildfläche optisch größer. Für den Beschnitt sind grundsätzlich 3mm ab der angeschnittenen Bildseite zu berücksichtigen. Bilder, die in den Bund laufen, sind an dieser Seite nur 1 bis 2 mm zu reproduzieren.

Additive Farbmischung 

Mischung von Lichtfarben (Selbstleuchtern), optische Mischung von Farben. Mischung der drei spektralen Grundfarben Rot, Grün und Blau (RGB). Ausgang der Farbmischung ist die völlige Lichtlosigkeit (schwarz). Die Mischung gleicher Anteile der additiven Grundfarben (Rot, Grün und Blau) ergibt Weiß. Die Mischungen von Farben am Farbmonitor oder am Farbfernsehgerät folgen dem Gesetz des additiven Farbsystems.

Additive Grundfarben 

Lichtfarben, Primärfarben. Die spektralen Grundfarben Rot, Grün und Blau (RGB), die sich in einem additiven Farbmischsystem nicht aus anderen Farben mischen lassen. Weißes Licht ist umgekehrt mit Hilfe eines Glasprismas in die drei additiven Grundfarben zu zerlegen. Gelb, Cyan und Magenta entstehen bei diesem Farbsystem als Mischfarben.

Ausschießen 

Die Seiten werden auf dem Druckbogen so angeordnet, dass sie nach dem Falzen und Zusammenführen mehrerer gefalzter Bögen richtig aufeinander folgen. Das Ausschießen (Kollationieren) erfolgt bereits in der Druckvorstufe, richtet sich aber immer nach den Anforderungen bzw. Festlegungen der Weiterverarbeitung. z.B. Bei Klebebindungen werden die einzelnen gefalzten Bögen hintereinander angeordnet, bei Rückenstichheftung werden Bögen ineinander gesteckt.

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B
Bilderdruckpapier 

siehe Gestrichenes Papier

Bubble-Jet-Printer 

Drucksystem nach dem Tintenstrahldrucksystem. Dabei wir die in den Düsen des Druckkopfes vorhandene Tinte durch winzige Heizflächen stark erhitzt. Sie erzeugt eine Dampfblase, durch deren Druck eine winzige Farbmenge aus der Düse auf das Papier geschleudert wird – daher auch die Bezeichnung Bubble-Jet. Die einzelnen Tintentropfen sind sehr fein. Für den gesamten Vorgang werden pro Tropfen nur 10-4 Sekunden benötigt. Auf der Basis der heutigen Thermal-Ink-Jet-Technologien (hierbei sind derzeit die Firmen HP und Canon führend) sind Tropfenvolumen von ca. 23 pl möglich (was einem repräsentativen Tropfendurchmesser von cirka 35 µm entspricht). Die Tropfenfrequenzen liegen im Bereich von 5 bis 8 kHz. Die Auflösung hängt vom Tropfenvolumen ab, bei 23 pl sind 600 dpi möglich (Punktdurchmesser im Druck ca. 60 µm abhängig von der Viskosität der Farbe und dem Saugverhalten des Papiers etc.). Die Farbdrucker, wie sie im Desktop-Publishing oder in der Büroumgebung eingesetzt werden, sind überwiegend Thermal-Ink-Jet-Systeme.

Büttenpapier 

Ursprünglich von Hand mit einem Sieb aus der Bütte geschöpftes Papier. Dabei steht der Büttenrand organisch mit der Blattbildung in Beziehung. Der echte Büttenrand ist also eine Herstellungs-Eigentümlichkeit, die sich durch den auf die Schöpfform aufgesetzten Deckelrahmen ergibt. Neben dieses „Handbütten“ ist das auf einer Rundsieb-Papiermaschine hergestellte „Rundsiebbütten“ getreten. Es wird auch als „Echtbütten“ bezeichnet, weil der Büttenrand ebenfalls organisch mit der Blattbildung in Beziehung steht. Imitierte Büttenpapiere werden auf Langsieb-Papiermaschinen hergestellt. Sie erhalten später durch Ausstanzen mit einem unregelmäßig gezackten Messer, durch nachträgliches Befeilen oder mechanisches Behandeln der Ränder einen imitierten Büttenrand.

Büttenrand 

Ungleichmäßiger Rand des handgeschöpften Papiers, der durch das Verlaufen (Ausfasern) des Papierbreis nach dem Abnehmen des Deckels entsteht. Echter Büttenrand ist immer dadurch zu erkennen, dass die Anfransung mit einer Stoffverdünnung, also einer in der Durchsicht gut erkennbaren Schwächung der Papierdicke, verbunden ist.

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C
Cellophanieren 

Das Überziehen von Einbänden sowie bedruckten Papieren, Kartons u.a. mit einer transparenten Kunststofffolie. Ein- oder beidseitig möglich.

Chromolux 

Markenbezeichnung für gußgestrichene Papiere und Karton. Die Herstellung erfasst 2 Fertigungsstufen. Zunächst erfolgt die Herstellung des eigentlichen Roh- und Trägerpapiers, danach wird die Streichemulsion aufgebracht. Gußgestrichenes Papier erhält seinen Spiegelglanz nicht durch eine Satinage, sondern durch Trocknung des Striches gegen einen heißen Chromzylinder. Die Oberfläche ist also praktisch das Spiegelbild des Chromzylinders.

Chromopapiere 

Chromopapiere sind einseitig gestrichene Papiere, die speziell für die Herstellung von Etiketten und Banderolen eingesetzt werden. Sie sind glänzend oder matt und müssen präge-, lackier- und bronzierfähig sein. Außerdem wird Naß- und Laugenfestigkeit verlangt.

CMYK 

Engl. Abkürzung für Cyan, Magenta, Yellow, Key. Genormte Prozessfarben für den subtraktiven Farbaufbau im herkömmlichen Vierfarbendruck.

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D
Digitaldruck 

Druckverfahren,das keine feste Druckform benötigt und prinzipiell von Druck zu Druck eine unterschiedlich bedruckte Seite erzeugen kann. Es handelt sich um so genannte Computer-to-Print-Systeme (Ctp) für ein- und mehrfarbigen Druck. Digital zu einer Druckseite verarbeitete Informationen werden direkt auf eine wieder beschreibbare Bildträgertrommel bzw. Platte in der Digitaldruckmaschine übertragen. Dabei kann jeder einzelne Druck mit beliebigen Änderungen gedruckt werden z.B. Personalisierung an bestimmte Adressaten. Die Bildübertragung erfolgt durch Elektrofotografie. Es werden Pulvertoner, aber auch Flüssigfarbe eingesetzt.

Digitalproof 

Digital gespeicherte Daten werden direkt auf ein Proofmaterial übertragen. Beispiele für Verfahrenstechniken: Tintenstrahl-, Thermotransfer- und Farbsublimationsdrucke. Proofs haben die generelle Aufgabe, eine Druckvorlage zum Zweck der Begutachtung von Layout, Text, Bild und Farbe zu visualisieren. Der Proof soll nach Möglichkeit ein perfektes Muster der späteren Auflage sein.

Drucklacke 

Glänzende und matte Öldrucklacke die über das Farbwerk einer Offsetdruckmaschine aufgedruckt werden, wässrige Dispersionslacke (Wasserlacke, Wasserkastenlacke), die mit Hilfe eines Feuchtwerkes aufgetragen werden, und UV-Lacke, für deren Trocknung eine spezielle UV-Trocknungsanlage vorhanden sein muss. Dabei kann die Übertragung des Lackes entweder über das Feuchtwerk oder über das Farbwerk der Maschine erfolgen. In der Praxis werden aber mehr und mehr spezielle Lackierwerke, Lackiereinrichtungen und Lackiereinheiten eingesetzt, die den eigentlichen Druckwerken nachgeschaltet sind.

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F
Falten 

Manuelles Umlegen von flächigen Materialien (Papier) ohne Zuhilfenahme eines Werkzeuges.

Faltschachteln 

Meist aus einem Zuschnitt hergestellte Verpackung, die durch Faltung und Klebung ihre Schachtelform erhält. Sie kann im zusammengefalteten Zustand zum Verbraucher transportiert werden.

Falzarten 

Auf Grund der verschiedenen Falzmaschinentypen und ihrer Falzwerkanordnungen sind unterschiedliche Falzarten ausführbar z.B. Kreuzbruchfalzungen, Parallelfalzungen, Leporello- oder Zickzackfalz, Wickelfalz.

Falzen 

Maschinelles Umlegen von flächigen Materialien (Papier) unter – entsprechend der Papierdicke – einstellbarem Pressdruck. Die beim Falzen erzielbare Falzlinie wird als Falzbruch bezeichnet und das gefalzte Produkt als Falzbogen.

Feinpapier 

Allgemein die Bezeichnung für die edelsten Erzeugnisse der Papierindustrie. Dies können Schreib- und Schreibmaschinenpapiere, Druck- oder Zeichenpapiere und Kartons, aber auch Kunstdruckpapiere sein. Bei der Herstellung wird besonders auf die Festigkeit der Oberfläche sowie auf gute, gleichmäßige Durchsicht und sehr gute Bedruckbarkeit geachtet.

Flächengewicht 

oder „Quadratmetergewicht“ ist das Gewicht (in Gramm) eines Quadratmeters eines bestimmten Papiers oder Kartons.

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G
Gaze Gewebe 

das bei der Buchherstellung zu einer höheren Festigkeit der Bindung mit den einzelnen Bogen geheftet wird.

Gestrichenes Papier 

hat zur Verbesserung der Oberflächenglätte und der Bedruckbarkeit sowie zur Erzielung von Glanz einen Aufstrich. Er besteht aus hochwertigen, natürlichen Pigmenten wie Kaolin, Kreide oder Satinweiß, außerdem aus Bindemitteln, die die Pigmente auf die Papieroberfläche transportieren, sie zusammenhalten und auf dem Rohpapier zum Haften bringen. Der Auftrag der Streichfarbe erfolgt mit hohen Geschwindigkeiten auf Streichmaschinen. Die Zusammensetzung der Streichfarben, die Auftragsmenge sowie das Streichsystem haben einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität gestrichener Papiere. Einseitig gestrichene Papiere werden als Chromopapiere bezeichnet.

Großformatiger Ink-Jet-Druck 

Möglich sind Breiten von mehreren Metern. Durch Anpassung der Farben können unterschiedliche Materialen, insbesondere auch Textilien und Kunststofffolien für Plakatwände, bedruckt werden. Die Systeme arbeiten derzeit mit quer zur Papiertransportrichtung scannenden Bebilderungsköpfen. Die große Formatbreite schließt den Einsatz von formatbreiten Bebilderungsköpfen aus. Diese Bebilderungsköpfe können hintereinander, also in Druckrichtung, oder nebeneinander sowie als Array-Block für beide Richtungen angeordnet sein. Das Rollenmaterial wird in verschiedenen Beschichtungen angeboten, je nachdem, ob die Drucke in Innenräumen oder für Außenflächen zum Einsatz kommen. Zudem stehen auch Materialien zur Verfügung, die ein nachträgliches Aufziehen des Druckes auf ein Trägermaterial ermöglichen. Mit Laminiereinrichtungen können auf Vorder- und Rückseite Schutzfolien durch Druck und Wärme aufgetragen werden.

Gußgestrichenes Papier 

erhält seinen Glanz nicht durch Satinieren, sondern durch ein Abformen der noch oder wieder feuchten Strichoberfläche am Mantel eines hochpolierten verchromten Trockenzylinders. Bekannteste Qualität ist Chromolux. Neben der spiegelnden Oberfläche zeichnen sich gußgestrichene Papiere und Kartons auch durch ein hohes Volumen aus. Verwendung finden solche Materialen vor allem für Etiketten, Banderolen und für anspruchsvolle Faltschachteln, Foldermappen und Buchumschläge.

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H
Handgeschöpftes Papier 

wird heute nur noch in ganz seltenen Fällen hergestellt. Das im Handel erhältliche Echtbüttenpapier wird auf Rundsiebmaschinen hergestellt.

Hexachrome 

ist ein Ansatz zur Erweiterung des Farbraums als Ausgleich der "notorischen" Schwächen des CMYK-Modells. Der Hexachrome-Druck ist ein von der Firma Pantone entwickeltes System, das dem Vierfarbsystem neben CMYK noch die beiden Farben Orange und Grün zusetzt. Dadurch wird eine merkliche Erweiterung des Farbraums erreicht.

HKS-Farben 

Mischfarbensystem für Druckfarben, das von den Unternehmen Hostmann & Steinberg, Kast + Ehinger und Schmincke entwickelt wurde. Es besteht aus einer Reihe von Basisfarben. Gedruckt werden dazu umfangreiche Farbmischfächer der HKS-Farben auf Naturpapier und gestrichenem Papier. Zu den Mischfarben sind entsprechende Anteile der Basisfarben angegeben. Grafiker haben bei Entwürfen die Möglichkeit, eine gewünschte Druckfarbe zu bestimmen. Der Drucker kann dazu die entsprechende Druckfarbe bestellen oder mit Basisfarben nach dem angegebenen Farbmischrezept selbst mischen.

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K
Kalander Maschine 

zum Glätten von gestrichenen, aber auch ungestrichenen Papieren, was manchmal auch als Satinieren bezeichnet wird.

Kaschieren 

Beim Kaschieren wird der gedruckte Bogen auf ein stärkeres Trägermaterial wie z.B. Siebdruckkarton, Leichschaumplatten, Pappe usf. aufgeleimt.

Klebebindung 

Oberbegriff für Verfahren, bei denen Einzelblätter oder speziell bearbeitete Falzbögen mittels Spezialklebstoffen am Rücken verklebt und zu einem kompakten und gebrauchsfähigen Buchblock verbunden werden. Die Klebebindung ist das mit Abstand am meisten angewandte Bindeverfahren für Broschuren und Hardcoverbände. Es sind prinzipiell zwei buchbinderische Verfahrenstechniken zu unterscheiden:1. Fächerklebebindung,2. Blockklebebindung.Bei der Fächerklebebindung, nach dem Erfinder auch Lumbeck-Verfahren genannt, wird der Bund des zusammengetragenen Buchblocks glatt aufgeschnitten. Die einzelnen Seiten des Buchblocks werden auf etwa zwei Drittel der Fläche fest zusammengepresst. Der herausragende Rücken des Buchblocks lässt sich zu beiden Seiten auffächern. Dabei wird jeweils Klebstoff aufgetragen und der Rücken mit Gaze oder Papier überklebt. Durch dieses Fächern kann der Klebstoff relativ weit zwischen die einzelnen Blätter des Buchblocks eindringen. Dies fördert die intensive Haftung der einzelnen Blätter zu einem stabilen, gut haltbaren Buchblock. Wegen hoher Kosten und geringer Leistung eignet sich das Verfahren nur für besonders hochwertige Klebebindungen. Die Blockklebebindung ist das überwiegend eingesetzte Bindeverfahren in der industriellen Broschuren- und Buchherstellung. Vielfach wird in kompletten Bindestraßen gefertigt. Buchblocks werden in Klebebindern automatisch aus gefalzten Lagen zusammengetragen. Der Rohbuchblock wird im Rücken (Bund) gerüttelt, zu einzelnen Blättern aufgefräst, evt. zusätzlich eingekerbt und mit Klebstoff eingestrichen. Dazu werden synthetische Dispersionsklebstoffe oder thermoplastische Schmelzklebstoffe verwendet. Bei Broschuren (so genannte Taschenbücher) wird auf den noch nicht verfestigten Klebstoff der zwei- oder vierfach gerillte Kartonumschlag um den Broschurenblock gelegt und am Rücken angepresst.

Kreuzbruchfalz 

Falzart, bei der die Falzbrüche immer rechtwinkelig zueinander stehen. Er wird auch als „Werkdruckfalz“ bezeichnet. Unterschieden wird zwischen symmetrischem und asymmetrischem Kreuzbruchfalz.

Kunstdruckpapiere 

beidseitig glänzende oder seidenglänzende, gestrichene Papiere von 80-150g/m für den Druck von mehrfarbigen Qualitätsarbeiten im Offsetdruck. Sie werden auch als Original Kunstdruckpapiere bezeichnet. Sie zeichnen sich durch glatte, ebenmäßige und ruhige Oberflächen mit gleichzeitig hervorragenden Eigenschaften für den Druckprozess,für die Lackierung und für andere Oberflächenveredelungen aus.

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L
Laminieren 

Werkstoff beidseitig mit einer transparenten Kunststofffolie überziehen.

Leporellofalz 

bei der der Bogen im Zickzack gefalzt wird, wobei zwei oder mehrere Parallelfalzbrüche in wechselnder Richtung in gleichen oder abgestuften Abständen durchgeführt werden.

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M
Mattgestrichenes Papier 

oder "Beidseitig gestrichene Papiere" – die nach dem Streichen entweder nicht oder nur wenig satiniert wurden, um durch die raue Oberflächenstruktur einen matten Charakter zu bekommen. Seidenmatte Papier werden auch über spezielle Mattkalandrierungen erzeugt. Sie werden auch als „halbmatte“ oder „seidenglänzende Papier“ bezeichnet.

Moiré 

Störende Musterbildung bei einem mehrfarbigen Rasterdruck durch falsche oder ungeeignete Rasterwinkelung.

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N
Naturpapier 

Allgemeine Bezeichnung für Papiere, die keine Veredelung durch einen Strich erfahren haben. Sie können auch als „ungestrichene“ Papiere bezeichnet werden.

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O
Offsetdruck 

Indirektes Flachdruckverfahren, bei dem die druckenden und nicht druckenden Stellen der Druckform in nahezu einer Ebene liegen, und bei dem das Bedrucken des Bedruckstoffes nicht direkt, sondern indirekt über einen Zwischenträger – nämlich über ein Gummituch – erfolgt. Das Wort Offset stammt aus dem Englischen und wurde abgeleitet von dem Verb „to set off“ (=absetzen). Es charakterisiert das Offsetdruckverfahren, nämlich die Übertragung (=absetzen) der Druckfarbe von der Druckform auf das Gummituch und von dort erst auf die Oberfläche des Bedruckstoffes. Wie bei allen Flachdruckverfahren beruht auch der Offsetdruck auf dem gegensätzlichen physikalisch-chemischen Verhalten bestimmter Substanzen, dem farbannehmenden und farbabstoßenden. Im Offsetdruck geschieht dies durch eine dünne Platte aus Aluminium, auf deren Oberfläche sich Druckfarbe annehmende (hydrophobe) Bildstellen und bildfreie (hydrophile) Stellen befinden, die durch Benetzung mit einem Feuchtwasser farbabstoßend werden.

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P
Pantone 

Druckfarben Pantone ist eine Schutzmarke der Pantone Inc., New York, für das „Pantone-Matching-System“ (PMS). Basis des Farbmischsystems sind 8 Grundfarben, aus denen unter Verwendung von Schwarz und Transparentfarben Weiß 487 Standard-Farbtöne entwickelt wurden, die sowohl auf gestrichenem als auch auf ungestrichenem Papier im Offsetdruck in einem speziellen Farbfächer gezeigt werden. Die PMS-Nummern und vollständigen Farbmischrezepte für jeden Farbton werden unter dem jeweiligen Druck angegeben.

Parallelfalzung 

bei denen die Falzbrüche grundsätzlich stets parallel zueinander liegen.

Piezo-Röhrchen-Verfahren 

Ink-Jet-Drucktechnik. Dabei verbindet ein feines Röhrchensystem den Tintenvorratstank auf dem Druckkopf. In einem Druckkopf sitzen 9 bis 32 Piezo-Elemente. Bevor die Tintentropfen mit einem Durchmesser von 0,0234 Millimeter in einer Geschwindigkeit von 700 km/h aus der Düsenöffnung treten, quetschen die „Piezo“-Röhrchen die von ihnen umschlossenen Tintenkanäle. Beim Piezo Ink-Jet wird im Gegensatz zum Thermal-Ink-Jet das Herausschleudern eines Farbtropfens durch mechanisches Verdrängen im Farbkanal erzeugt und nicht durch Erhitzen und Verdampfen innerhalb des Ink-Jet-Systems. Im Gegensatz zu Thermal-Ink-Jet-Systemen ermöglichen die mechanisch-elektrisch basierten Piezo-Ink-Jet-Systeme die Ansteuerung mit höheren Frequenzen.

Prozessfarben 

Genormte Druckfarbenskala für den Vierfarbendruck mit Cyan (C), Magenta (M), Gelb (Y=Yellow) und Schwarz (K=Key). Mit dieser Farbmischung ist eine Vielzahl aller vorkommenden Farben drucktechnisch wiederzugeben. Das Farbsystem wird allgemein CMYK-System genannt.

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R
Randabfallend 

siehe Abfallend

Rasterung 

Um kontinuierliche Farbtonwerte im Druck wiedergeben zu können, muss das Original in kleinste Rasterpunkte unterschiedlicher Größe oder unterschiedlichen Abstandes zueinander zerlegt werden. Der Grund ist, dass die meisten Druckverfahren binär arbeiten, d.h. entweder wird Farbe in gleichmäßiger Schichtdicke aufgetragen oder keine Farbe. Es variieren nur Anordnung und Fläche auf dem Bedruckstoff. Dadurch können verschiedene Tonwerte wiedergegeben werden. Die Rasterung hat hauptsächliche die Aufgabe, Halbtonwerte zu erzeugen, die kontinuierliche Tonwertverläufe simulieren sollen. Der Eindruck eines kontinuierlichen Tonwertverlaufs entsteht, wenn das menschliche Auge die einzelnen druckenden Elemente nicht mehr einzeln aufzulösen in der Lage ist. Das tritt bei einem 60er-Raster ein, d.h. bei 60 Linien/cm, was einem Rasterpunktabstand von 0,16mm entspricht. Im Unterschied dazu wird beim tiefenvariablen Tiefdruck eine dem Tonwert entsprechende mengenmäßige Farbdosierung bei der Farbübertragung erzeugt – die Größe der Rasterpunkte bleibt gleich, es variiert die Schichtdicke der Farbe.

Rasterweite 

Heute auch Rasterfrequenz. Bei autotypischer Rasterung die Angabe der (wie auf einem gleichmäßigen Gitternetz stehenden) Rasterlinien pro Zentimeter (abgekürzt L/cm). Bei einem Raster mit 60 L/cm stehen 60 Rasterpunkte auf einer Strecke von 1 cm nebeneinander. Rasterweiten für unterschiedliche Bedruckstoffe: 30-48 L/cm Zeitungspapiere; 40-54 L/cm satinierte Illustrationsdruckpapiere; 54-70 L/cm Bilderdruckpapiere („maschinengestrichen“), 60-60 L/cm Kunstdruckpapiere, gußgestrichene Papiere, 180 L/cm Spezialarbeiten auf hochwertigsten Papieren. Ein 60er-Raster hat beispielsweise 60 Linien pro cm, auf einem Quadratzentimeter sind demnach 3600 Rasterpunkte.

Rasterwinkellage 

Um eine störende Musterbildung (=Moiré) zu vermeiden, sind bei Farbdrucken die Rasteranordnungen pro Druckfarbe anders zu winkeln. Nach DIN 16547 sind dazu die Winkelgrade 0, 15, 45 (bzw. 135) und 75 zu wählen. Grundsätzlich liegt die optisch hellste Druckfarbe Gelb auf 0°, die bildwichtigste Druckfarbe auf 45°. Gewinkelt werden kann bei dominierendem Schwarz y:0; k:45, m:15; c:75; bei reinen Rottönen y:0, k:15, m:45, c:75.

Repro(duktion) 

1. Allgemein: aus dem Lateinischen producere=hervorbringen; abgeleitet: Nachbildung, Wiedergabe, Bildwiedergabe
2. Teilbereich der Druckvorstufe: technisches Erfassen und Umsetzen von Vorlagen, rechnergestütztes Reproduzieren nach mehrfarbigen Bildvorlagen und digitalen Informationsträgern, rechnergestütztes Montieren mehrfarbiger Bilder, Grafiken und Texte als Vorbereitung für den Druck.

RGB 

Abkürzung für Rot, Blau, Grün. Additiver Farbaufbau, wie er beispielsweise für die Monitordarstellung von Farben benötigt wird. Der Farbaufbau erfordert für den Druck eine relativ aufwändige Umrechnung in cmyk.

Rillen 

Vorbereitendes Verfahren für eine Biegestelle bei Karton oder Pappe. Dabei wird durch Verdichtung oder Verdrängung an der Biegestelle eine Rille geformt, die zu einem Wulst führt, der beim Biegen ein Aufreißen des Materials verhindert.

Rückenstichheftung 

Mehrere ineinander gesteckte Doppelblätter werden im Falz mit Draht zusammengeheftet.

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S
Sammeln 

Ineinander Stecken der gefalzten Druckbögen (z.B. vor der Weiterverarbeitung zur Rückenstichbroschüre)

Satinieren 

Bei Papier bedeutet Satinieren, dass der Oberfläche Glätte und Glanz auf einem Kalander verliehen wird. Durch Druck, Reibung, Wärme und Feuchtigkeit wird geglättet und verdichtet.

Siebdruck 

Druckverfahren bei dem eine Schablone alle Nichtbildstellen, also alle nicht druckenden Stellen durch eine manuelle oder fotomechanische Schablone auf dem Sieb verschließt. Durch offene Stellen wird die Druckfarbe mit einem relativ geringen Anpressdruck von einer Rakel auf den Bedruckstoff übertragen. Im Siebdruck wird in verschiedenen Verfahren gedruckt: Flächendruck, Rotationsdruck, Runddruck, Zylinderdruck. Der Siebdruck auf Textilien wird als Filmdruck oder Stoffdruck bezeichnet, der künstlerische als „Serigraphie“. Druckformen des Siebdrucks sind Vierkantrahmen, die stramm mit einem Gewebe aus Naturseide, Kunststoff- oder Metallfäden bespannt sind. Sie sind Träger der Siebdruck-Schablone.

Spiralbindung 

Eine Kunststoff- oder Drahtspirale wird in vorgestanzte oder gebohrte Öffnungen des Blocks eingedreht.

Subtraktive Farbmischung 

Materielle Farben und deren Farbmischungen. Grund- oder Primärfarben sind Cyan, Gelb (Yellow), Magenta. Theoretisch ergibt die Mischung der subtraktiven Grundfarben bei gleichen Anteilen Schwarz. Da keine Optimalfarben, sondern reale Farben mit optischen Mängeln vorhanden sind, ist für den Vierfarbdruck zusätzlich schwarz erforderlich. Subtraktive Farbmischungen entstehen bei Durchgang des Lichtes durch einen Stoff oder bei Reflexion des Lichtes an Farbstoff- oder Pigmentschichten. Die Wirkung ist zu beobachten beim Mischen von Farblösungen oder Pigmentdispersionen (Körperfarben), beim Übereinanderdrucken von (transparenten) Farbschichten und beim Hintereinanderschalten von Farbfiltern.

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T
Tintenstrahldrucker 

Kategorie der Non-Impact-Drucker. Unter Ink-Jet-Druck versteht man ein berührungsloses Druckverfahren, bei dem eine winzige Menge Tinte aus einer oder mehreren extrem kleinen Düsen elektronisch gesteuert auf den Bedruckstoff geschossen wird. Es kommt zu keiner Berührung zwischen Farbträger und zu bedruckendem Material. Bei den meisten Ink-Jet-Verfahren werden flüssige Farben eingesetzt, dadurch lassen sich sehr geringe Schichtdicken auftragen, was die Grundlage für qualitativ sehr hochwertige Drucke vor allem bei Farbbildern ist. Farbdrucke höchster Qualität lassen sich durch speziell beschichtete Papiere erreichen, die das Zerfließen der Farbe vermeiden und zudem ein gutes Wegschlageverhalten und gute Trocknungsergebnisse bieten.

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U
Ungestrichene Papiere 

siehe Naturpapiere

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W
Wickelfalz 

Falzart bei der der Bogen in gleicher Richtung mit zwei oder mehreren Falzbrüchen aufwickelnd um das innere Blatt gefalzt wird.

Wire-O-Bindung 

siehe Spiralbindung

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Z
Zickzackfalz 

siehe Leporellofalz

Zusammentragen 

Anordnen der gefalzten Druckbögen hintereinander (z.B. vor der Weiterverarbeitung zur Klebebindung)

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